Tokyo Disneyland Resort - eine eigene Welt - Japan, meine Liebe (2024)

Das Tokyo Disneyland Resort gehört zu den weltweit beliebtesten Vergnügungsparks. Es spiegelt nicht nur die weltweite Beliebtheit der Charaktere und Welten von Disney wider, sondern ist auch ein gutes Beispiel für die Liebe der Menschen in Japan selbst zu dieser farbenfrohen Welt.

Ebenso zeigt sich im Tokyo Disneyland Resort auch sehr gut, wie sich die Menschen in Japan und ihre Liebe zur farbenfrohen Unterhaltung und zum Kostümieren nicht nur auf Kinder beschränkt.

In diesem Artikel geht es nicht nur um die Bedeutung von Disney und Disneyland in Japan, sondern auch um unseren eigenen ersten Besuch im Tokyo Disneyland Resort.

Die ersten Schritte von Disney in Japan

Die erste Begegnung zwischen Disney und Japan geht auf das Jahr 1934 zurück, als der animierte Kurzfilm Die drei kleinen Schweinchen in Tokyo gezeigt wurde. Der Film war ein großer Erfolg, und schon bald folgten weitere Disney-Filme wie Schneewittchen und die sieben Zwerge, Pinocchio und Fantasia. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs wurde der Vertrieb von Disney-Filmen jedoch unterbrochen, und erst 1951 nahm Disney seine Präsenz in Japan mit der Veröffentlichung von Cinderella wieder auf.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Disney-Filme in Japan dank der Verbreitung des Fernsehens und der Heimvideos immer beliebter und weitreichend verfügbar. Zu den beliebtesten Filmen aus dieser Zeit gehören Alice im Wunderland, Peter Pan, Dornröschen und Mary Poppins. Disney begann zudem, eigene Inhalte für den japanischen Markt zu produzieren, wie z. B. den Live-Action-Film The Secret World of Og (1967), welcher auf einem kanadischen Roman basiert.

Neben den Filmen brachte Disney auch seine Merchandising-Produkte und Comics nach Japan.

Vom Mickey Mouse Club bis zu Disneyland Tokyo

Im Jahr 1956 wurde in Tokyo der erste Mickey Mouse Club gegründet, in welchem Kinder verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen rund um Disney erleben konnten. 1960 wurde das erste offizielle Disney-Geschäft im Bezirk Ginza eröffnet, in dem Spielzeug, Bücher, Kleidung und andere Produkte verkauft wurden.

1962 erschien in der ersten Ausgabe von Weekly Shonen Sunday eine Comic-Adaption von The Sword in the Stone von Osamu Tezuka, dem legendären Manga-Zeichner, welcher sich von den Arbeiten von Disney inspirieren ließ.

Tokyo Disneyland wird eröffnet

Der größte Meilenstein in der Geschichte von Disney in Japan war die Eröffnung von Tokyo Disneyland am 15. April 1983. Es war der erste Disney-Themenpark außerhalb der Vereinigten Staaten und markierte den Beginn einer neuen Ära für Disney in Japan.

Die Idee eines japanischen Disneylands geht auf die späten 1950er-Jahre zurück, als der japanische Geschäftsmann Kunizo Matsuo an Walt Disney mit der Idee eines Disney Parks in Nara herantrat. Es wird gemunkelt, dass Walt Disney der Idee zunächst zustimmte, sie aber später wieder verwarf. Matsuo, der immer noch entschlossen war, seinen Disney-Themenpark zu eröffnen, eröffnete 1961 das Nara Dreamland, eine nahezu vollständige Nachbildung von Disneyland, nur ohne die bekannten Disney-Figuren und deren geistiges Eigentum. Dieser Park sollte sogar bis 2006 in Betrieb bleiben.

Das eigentliche Disneyland-Projekt in Japan begann 1978, als Masatomo Takahashi von der Oriental Land Company an Walt Disney Productions mit dem Vorschlag herantrat.

Nach zweijährigen Verhandlungen wurde 1979 ein Vertrag über den Bau und Betrieb von Tokyo Disneyland in der Präfektur Chiba unterzeichnet. Der Bau von Tokyo Disneyland dauerte dabei etwa drei Jahre und kostete beinahe 180 Milliarden Yen. Der Park wurde von WED Enterprises (jetzt Walt Disney Imagineering) im gleichen Stil wie Disneyland in Kalifornien und Magic Kingdom in Florida entworfen.

Eine Welt entsteht und entwickelt sich

Das Original Tokyo Disneyland enthielt dabei sieben Themenländer: World Bazaar, Adventureland, Westernland, Fantasyland, Tomorrowland, Critter Country und Toontown. Außerdem gab es viele Attraktionen, welche auf beliebten Disney-Filmen und -Figuren basierten, wie z. B. Fluch der Karibik, Haunted Mansion, Space Mountain, Dumbo der fliegende Elefant und die Mickey Mouse Revue.

Der Eröffnungstag von Tokyo Disneyland war mit über 300.000 Besuchern ein großer Erfolg. Schon bald wurde der Park zu einem der meistbesuchten Themenparks der Welt und übertraf sogar seine ursprünglichen Pendants in Amerika. Zudem erhielt der Park von Kritikern und Fans gleichermaßen positive Kritiken für seine hohe Qualität und die besondere Liebe zum Detail.

Die Erweiterung des Tokyo Disney Resort Tokyo Disneyland wuchs und entwickelte sich im Laufe der Jahre weiter und fügte neue Attraktionen, Shows, Paraden, Veranstaltungen und saisonale Dekorationen hinzu. Einige der bemerkenswertesten Erweiterungen sind Splash Mountain (1992), Pooh’s Hunny Hunt (2000), Monsters Inc. Ride & Go Seek! (2009), Star Tours: The Adventures Continue (2013), Enchanted Tale of Beauty and the Beast (2020), und New Fantasyland (2020).

Ein Resort entsteht – Disney Sea

Im Jahr 2001 wurde Tokyo Disneyland mit der Eröffnung von Tokyo Disney Sea, einem zweiten Themenpark, der von den Mythen und Legenden des Meeres inspiriert ist, zu einem Resort erweitert. Tokyo Disney Sea ist mit seinem originellen Konzept und Design einzigartig unter den Disney-Parks und bietet sieben Themenhäfen: Mediterranean Harbor, American Waterfront, Port Discovery, Lost River Delta, Arabian Coast, Mermaid Lagoon und Mysterious Island.

Zudem gibt es unzählige Attraktionen, welche es nur in diesem Park gibt, wie z. B. Journey to the Center of the Earth, Tower of Terror, Sindbad’s Storybook Voyage und Nemo & Friends SeaRider.

Das Tokyo Disney Resort verfügt außerdem über fünf Disney-Hotels, sechs Nicht-Disney-Hotels und einen Einkaufskomplex namens Ikspiari. Das Resort bietet ferner verschiedene Transportmöglichkeiten wie Busse, Monorails und Züge. Das gesamte Resort zieht jährlich über 30 Millionen Besucher an und ist damit eines der beliebtesten Reiseziele in Japan und Asien.

Unser Erlebnis im Disneyland

Irgendwie hatten wir immer mal vor, das Resort zu besuchen, doch erst dieses Jahr sollte es soweit sein. Momentan ist alles mit dem Thema Halloween geschmückt und da wir Halloween lieben, passte es perfekt. Man muss dazu sagen, dass wir nicht unbedingt die extremsten Disney Verfechter sind. Klar, wir haben als Kinder einige Filme gesehen, aber ansonsten haben wir zu der Marke keine allzu große Bindung.

Da wir unbedingt die Haunted Mansion besuchen wollten, wählten wir Karten zum Disneyland aus. Einige unserer Freunde und Bekannten mögen allerdings Disney Sea lieber und wahrscheinlich ist dies auch interessanter, wenn man Japan nur besucht, denn es ist in dem Sinne einzigartig.

Also ging es morgens für uns los zur Maihama Station. Im letzten Zug war es dann schon deutlich voller und alle strömten mit uns zu den Ausgängen. Was als Erstes auffiel: nicht allzu viele Kinder sind hier unterwegs, sondern eher junge Erwachsene, die unglaublich viel Disney Merch mit sich herumtragen.

Auch das ein oder andere Cosplay konnte man bewundern. Dies ist zur Halloween-Zeit auch ausdrücklich von Disney gestattet. Manche waren wirklich sehr aufwendig und sahen so aus, als wären sie direkt aus den Filmen gefallen.

Wir beschlossen, zum Eingang zu gehen, da dieser nicht allzu weit entfernt lag. Es fährt aber auch eine Bahn zu den Eingängen – natürlich stilecht mit Fenstern in Form von Micky Maus Ohren. Auf dem Weg kommt man dann auch gleich an dem ersten Merchandise Store vorbei. Weiter ging es und wir mussten fast eine halbe Stunde lang warten, um durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Danach ging es dann durch die Tore, wo unsere Tickets kontrolliert wurden.

Hinein ins Vergnügen

Und schon landeten wir in einem Halloween-Paradies, mit riesigen Luftballons, einem Micky aus Kürbis geschnitzt, wo die Leute Schlange standen, um Bilder zu machen. Das Wetter war am Morgen nicht allzu schön, und doch erstrahlte natürlich das Schloss gleich beim Hereingehen. Wir orientierten uns ein wenig und machten uns dann auf den Weg zur Haunted Mansion.

Hier mussten wir im Regen etwas warten, doch die Dauer war zum Glück nur halb so lang wie angegeben. Vorher hatten wir uns mit Berry Cheesecake Popcorn etwas gestärkt. Das Thema war Nightmare before Christmas und wir waren begeistert von der Fahrt, den den Geistern und dem Spuk, welcher mit unfassbar guten Effekten kreiert wurde.

Danach bestellten wir dann erst einmal ein echtes Halloween Special Menü, um uns zu stärken. Auch hier waren die Schlangen wieder lang. Weiter ging es zu einer Kanufahrt, wo zum Glück nicht so viele Leute anstanden und wir eine Menge Spaß hatten. Gemeinsam mit dem gut gelaunten Personal, paddelten wir eine ganze Weile und fuhren dabei an zahlreichen interessanten Orten vorbei, an denen mit viel lebe zum Detail die Zeit des alten Amerika dargestellt wurde.

Als wir uns von den Bieber Brüdern verabschiedeten, bemerkten wir, dass eine Parade in vollem Gange war. Jetzt machten auch die ganzen Leute Sinn, die ihre Picknickdecken mitgebracht hatten und still und heimlich warteten. Wir wurden durchgeschleust, und landeten dann bei einer Dampferfahrt, die uns weiter entspannte. Weiter ging es durch die nachgebaute Westernstadt, und den Dschungelpart des Geländes. So langsam kam nun auch die Sonne raus.

Beim Tomorrowland fuhren wir mit einem Bus eine kleine Runde und entdeckten dann, dass Stitch doch ziemlich lustig sein kann. Es war eine Show auf einer großen Leinwand, bei welcher der kleine Außerirdische direkt mit den Zuschauern agiert hat. Auch ein wenig Selbstironie kam nicht zu kurz, denn auch Japaner wissen offenbar, dass der Name Tanaka inflationär vorkommt. Gemeinsam haben wir alle viel gelacht und es gab natürlich gebührenden Applaus zum Abschluss.

Danach gingen wir dann in Richtung Toontown, wo wir uns ein Eis und Pumpkin Milk gönnten und mit einer kleineren rasanten Achterbahn fuhren. Selbst Goofy hatte sein eigenes kleines Haus! Hier konnten vor allem Kinder an keinen Malworkshops teilnehmen. Wir hatten mittlerweile beschlossen, dass wir uns eine Seifenblasenmaschine holen wollten, denn seien wir ehrlich: Seifenblasen rocken!

Auch haben wir uns dann noch einmal die Zeit genommen mit dem Doppeldeckerbus einmal um den Hauptplatz herumzufahren. Dabei haben wir nicht nur einen schönen Ausblick auf die umliegenden Themenwelten genießen können, sondern haben auch ein paar mehr Details über die verschiedenen Angebote gelernt.

Bevor wir dann die Runde vollendeten, kamen wir an den drehenden Tassen von Alice vorbei, die uns den Rest gaben! Ein Wunder, dass wir da wieder herausgekommen sind, ohne gleich umzufallen.

Zum Abschluss besuchten wir dann noch einige der wirklich zahlreichen Geschäfte, welche wirklich wunderbar in das Gesamtbild integriert waren. Überhaupt ist man hier bemüht, für alle Besucher wirklich den Anschein zu erwecken, eine eigene Welt zu besuchen. Sozusagen ein Land inmitten eines Landes. Irgendwann ging es aber wirklich nicht mehr und uns wurde schon sehr schnell bewusst, dass es eigentlich unmöglich war alles an einem Tag zu sehen und zu erleben. Und so schlossen wir nach 8 Stunden den Tag ab und fuhren wieder zurück, gönnten uns auf dem Weg aber natürlich noch ein paar leckere Ramen.

Für Harry Potter Fans in Tokyo lohnt sich die Warner Brothers Studio Tour, über die wir auch einen Artikel geschrieben haben

Tickets für das Disneyland Resort

Für alle Interessierten gibt es verschiedene Möglichkeiten, Tickets für das Disneyland Resort zu kaufen. Hierbei gibt es verschiedene Optionen. Es gibt reguläre Tickets, aber auch die Option, Tickets mit einem Priority-Pass zu kaufen. Diese ermöglichen es einem, schneller in gewünschte Attraktionen zu kommen, ohne dabei allzu lange anstehen zu müssen. Wir selbst hatten nur ein reguläres Ticket, aber wir konnten sehen, dass es für die Besitzer eines solchen Passes in der Tat wesentlich schneller war, da sie zumeist einen separaten Zugang zu den Attraktionen hatten.

Es gibt darüber hinaus auch noch Kombinationstickets, wo nicht nur der Zugang zu den Parks enthalten ist, sondern ebenfalls eine Übernachtung in den Hotels. Diese sind laut Webseite alles andere als billig, aber wer einen wirklich besonderen Aufenthalt inklusive abendlicher Illumination erleben möchte, der kommt um diese kaum herum.

Wer die japanische App des Disneyland Resort besitzt, der hat die Möglichkeit, die Tickets auch über die App zu kaufen. Offenbar ist dies aktuell mit der englischen Version nicht möglich.

Die bekannteste Option wäre hier wohl aber die offizielle Ticketwebseite. Hier findet man neben der Option zum Kaufen noch zahlreiche hilfreiche Informationen zum Park und den Tickets.

Eine weitere Option ist der Service von KK Day. Dies ist ein Anbieter für zahlreiche Trips und Aktivitäten und beschränkt sich hierbei nicht nur auf Japan. Es ist ein offizieller Wiederverkäufer für die Tickets, weswegen der Erwerb über diesen Service legal ist. KK Day bietet auch eine gut bedienbare App an, und darüber hinaus können die Tickets hier auch oftmals günstiger sein als über die offizielle Webseite.

Eine letzte Sache sei hier noch einmal angemerkt. Es ist möglich, den Park zwischendurch zu verlassen und später wieder zu betreten. Hierbei holt man sich am Ausgang einen Stempel ab, und kann dann später ganz bequem den Park wieder betreten, wenn man für eine gewisse Zeit ein wenig Ruhe tanken möchte.

Gebaut um zu bleiben und zu wachsen

Die Zukunft von Disney in Japan Disney in Japan ist nicht nur auf das Tokyo Disney Resort beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf andere Medien und Plattformen. Disney-Filme, -Shows und -Figuren sind weitverbreitet und werden von einem japanischen Publikum jeden Alters und jeder Herkunft gerne gesehen.

Disney arbeitet auch mit lokalen Künstlern und Unternehmen zusammen, um exklusive für den japanischen Markt zu produzieren, wie die Anime-Serie Stitch! (2008), die Manga-Serie Kilala Princess (2005), aber auch die Videospielreihe Kingdom Hearts (2002).

Auch ist Disney in Japan ist ständig auf der Suche nach neuen Innovationen und passt sich den veränderten Bedürfnissen und Vorlieben seiner lokalen Fans an. So führte das Tokyo Disney Resort im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie einen Online-Dienst namens Tokyo Disney Resort App ein, welche es den Besuchern ermöglicht, verschiedene Merkmale und Funktionen des Resorts über ihre Smartphones zu nutzen.

Die App bietet auch virtuelle Erlebnisse für einige Attraktionen und Shows sowie exklusive Inhalte und Waren. Die Zukunft von Disney in Japan sieht vielversprechend aus, denn das Resort plant, in den kommenden Jahren zahlreiche neue Attraktionen und Bereiche zu eröffnen.

So wurde im Tokyo Disneyland im Jahr 2022 bereits eine neue Attraktion namens Fantasy Springs eröffnet, die auf Frozen, Tangled und Peter Pan basieren wird. Die Attraktion bietet neue Fahrgeschäfte, drei Restaurants und ein Hotel. Disney in Japan ist mehr als nur Unterhaltung; es ist eine Kultur und ein Lebensstil, der Millionen von Menschen seit Jahrzehnten in seinen Bann zieht.