Walther, Modell 9 / Reck, Modell P6 (2024)

Walther, Modell 9 / Reck, Modell P6 (1)

Bild 1.0, klein und kleiner

Das Vorbild

Verschieden wird gesagt, dass es sich bei dem Modell 9 um ein verbessertes Modell 1 handelt. Dem kann man nicht viel absprechen, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten. Zu erwähnen sei, dass es dieses Modell in zwei Ausführungen gab, die sich aber nur durch die aufgebrachten Schriftzüge auf dem Verschluss und den Griffschalenbefestigungen durch den Zusatz a und b unterscheiden.

Der Kundenkreis

Der Kundenkreis war wohl eher klein, genauso wie diese Pistole, da hier doch kleine Hände von Vorteil waren, aber wohl auch die Proportionen dieser kleinen Pistole von großen Händen geschätzt wurden. Diese Pistole fand daher in einigen Hosentaschen oder Westentaschen ihren Platz. Die Damenwelt hat wohl solche Kleinigkeiten gemocht und daher verschwanden wohl auch nicht wenige in Damenhandtaschen. Ob die Fa. Walther hiermit das Modell 1906 von FN noch überbieten wollte, oder besser gesagt in der Größe unterbieten, ist heute nicht mehr in Erfahrung zu bringen.

Walther Modell 9a

Im Jahr 1921 kam das Modell 9 als letzte Pistole mit einer Zahl als Modellbezeichnung auf den Markt. Es handelt sich hierbei um eine kleine Taschenpistole die sogar kleiner und schmaler als der Ahne FN, Modell 1906 war. Hergestellt wurde dieses Modell im Kaliber 6,35 mm Browning und das kleine Magazin fasst ganze sechs Patronen.

Bild 1.11, Modell 9b, Kal. 6,35 mm Browning Bild 1.12, gesicherter Zustand

Bild 1.13, Blick zur Mündung Bild 1.14, ungesicherter Zustand, gespannt, Signalstift sichtbar

Der Signalstift

Bei dem Vorbild wurde ein Signalstift in den Schlagbolzen eingelötet, der im gespannten Zustand nach hinten durch ein kleines Loch sichtbar herausschaut. Hierdurch wird lediglich angezeigt, dass der Schlagbolzen gespannt ist. Das bedeutet aber nicht, dass sich zugleich eine Patrone im Patronenlager befindet, aber ein Indiz dafür sein könnte. Bei dem Nachbau hat man darauf verzichtet.

Reck, Modell P6

Mit dem Modell P6 kam eine Pistole auf den Markt, die doch etwas größer war als das Vorbild. Weitere weitgehend baugleiche Modelle waren die P800 und P6s als Signalpistolen und P10 als Startversion. Diese Pistolen wurden in den Kalibern 8 mm K eingerichtet. Eine weitere Ausführung kam mit dem Kal. .315 K auf den Markt. Auch das Modell P8 im Kaliber 6,35 mm Browning soll nicht unerwähnt bleiben.

Bild 1.21, Modell P6, Kal. 8 mm K Bild 1.22, gesicherter Zustand

Bild 1.23, Blick zur Mündung Bild 1.24, gesicherter Zustand

Der Vergleich

Hier zuerst ein Vergleich des Äußeren von beiden Seiten.

Bild 1.31 Bild 1.32

Die Größe

Sie ist nicht entscheidend. Sieht man doch bei näherem Blick, dass es die Form und Mechanik ist, auch wenn es keine 1 zu 1 Kopie ist. Das Modell P6 sollte auch keine Kopie sein sondern augenscheinlich eine auf das Modell 9 basierende Pistole mit den eigenen Vorstellungen des Konstrukteurs und seinen Innovationen die letztendlich einige Unterschiede ausmachen und zugleich Denkanstöße für andere Konstrukteure waren, was sich mit Sicherheit auch vom Anfang bis heute nicht nur in der Waffentechnik gehalten hat. So sieht man veränderte Merkmale bei der Sicherung, dem Unterbrecher, dem Auszieher, dem Ausstoßer und der Verschlussmechanik. Nicht zuletzt versuchen viele Konstrukteure eine Waffe zu schaffen, die wenige Bauteile bei hoher Funktionalität aufweist und somit einfach und günstig herzustellen ist.

Die Bauteile

Bei den Bauteilen gibt es rein äußerlich nur kleine Unterschiede, was das Vorbild vom Nachbau unterscheidet. Die größten Unterschiede liegen im Inneren, so z.B. der Schlagbolzen der bei dem Modell 9 einen eingelöteten Stift aufweist. Dieser Stift ist im gespannten Zustand nach hinten zu sehen um entsprechend aufzuzeigen, dass die Pistole gespannt ist und womöglich auch fertig geladen sein könnte.

Bild 1.41 Bild 1.42

Die Sicherung

Bei beiden Pistolen ist jeweils nur eine Sicherung vorhanden die manuell zu bedienen wäre. Bei der Reck P6 ist diese als kleiner Hebel auf der linken Seite, zwischen Abzug und Griffschale drehbar gelagert und sperrt lediglich den Abzug. Bei der Walther 9 befindet sie sich auf der linken hinteren Seite und ist über eine Stange nach vorne vor die Griffschale geführt. Sie wirkt ebenfalls auf den Abzug.

Eine weitere Sicherung ist die sogenannte Unterbrechersicherung die aber in jeder Pistole vorhanden ist. Diese sorgt dafür, dass nach jedem Schuss der Schlagbolzen gespannt werden kann und in hinterer Position gehalten wird. Bei dem Modell 9 befindet sich die Mechanik auf der rechten Seite.

Hier als Beispiel der Funktionsweise das Modell P6.

Modell P6

Der Abzug wird gedrückt und betätigt mittels der Schubstange den Auslösehebel, der die Rastkurve nach unten drückt und dadurch den Schlagbolzen freigibt. Auf der linken Innenseite befindet sich eine Vertiefung Im Verschluss. Und in diesem Falle ist eine Erhöhung auf der Schubstange angebracht, die dann im Ruhezustand in dieser Vertiefung liegt. Durch den Repetiervorgang, Verschluss zurückziehen und loslassen oder der Schussabgabe, wird nun die Schubstange bei gedrücktem Abzug durch diese Erhöhungaus der zuvor genannten Vertiefung im Verschlussnach unten gezwungen und klinkt sie dadurch vom Auslösehebel aus, damit die Rastkurve durch den Federdruck wieder nach oben kommt und somit den Schlagbolzen in hinterer Stellung hält. Danach muss der Abzug gelöst werden, damit die Schubstange wieder ihre ursprüngliche Position einnimmt. Der Abzug kann nun wieder gedrückt werden und der Vorgang wird wiederholt.

Wäre nun diese Unterbrechung nicht vorhanden, so wäre die Funktion nicht gegeben und Störungen vorprogrammiert, im besten Falle wäre eine zweite automatische Schussabgabe möglich, eine Maschinenpistole erhält man dadurch aber nicht.

Neuere Modelle ab den Jahren 1973 / 1974 besitzen eine Schlagbolzensicherung die verhindert, dass der Schlagbolzen auslöst wenn der Verschluss abgehoben wird.

Siehe Schreckschusswaffen mit PTB

Die Verschlüsse

Die Größe und Form lässt kaum eine Verwandtschaft erkennen, sie ist aber auf jeden Fall gegeben und die Funktionsweise ist identisch.Die jeweilige Vertiefung in den Verschlüssen für die Erhöhung auf der Schubstange die den Unterbrecher bzw. die Unterbrechersicherung darstellt, ist doch etwas schwierig zu erkennen.

Bild 1.51, rechte Seite Bild 1.52, linke Seite mit Beschriftung

Bild 1.53, der Auszieher ist jeweils oben verbaut Bild 1.54, Vertiefung im Verschluss, oben untere Seite und unten auf der oberen Seite

Die Griffstücke

Das Modell 9 ist massiv gearbeitet, das Modell P6 hat auf beiden Seiten Aussparungen erhalten, das spart Material und Gewicht aber die Festigkeit ist dennoch gegeben. Die Schubstange und ihre Technik ist hier auf der linken Seite verbaut. Interessant ist die Lösemechanik für die Verschlüsse der Pistolen, das Modell 9 hat auf der Rückseite einen kleinen Hebel, der nach oben gedrückt das Gegenlager entriegelt und öffnet. Die P6 hat auf der linken hinteren Seite einen Knopf erhalten, der auf Druck entsprechend das Gegenlager entriegelt und öffnet. Beide Gegenlager stehen unter Federdruck.

Ich möchte erwähnen, dass gleiche Bauteile teilweise in den verschieden Firmen unterschiedlich benannt wurden.

Bild 1.61, rechts Bild 1.62, links Bild 1.63, oben

Die Magazine

Auch hier sieht man den Unterschied der in der Größe liegt. Zudem haben beide Magazine einen unterschiedlichen Zuführungswinkel in das Patronenlager.

Bild 1.71, rechts Bild 1.72, links

Die Munition

Bei der 6,35 mm Browning handelt es sich um eine Halbrandpatrone, dadurch ergibt sich einen besseren Auszug aus dem Patronenlager. Diese Patrone wurde sogar für Revolver eingerichtet, was sich aber nicht lange hielt.Bei der Patrone 8 mm K handelt es sich um eine randlose Patrone die heute noch für den inländischen und ausländischen Markt hergestellt wird, obwohl für den deutschen Markt keine SRS-Waffen als Neuware mehr im Kaliber 8 mm K vertrieben werden dürfen. Was aber den Altbestand aus privater Hand nicht berührt. Diese Munition ist heute mit einer Kunststoffkapsel mit Sollrissstelle versehen, davor gab es Verschlüsse als Verdämmungsmittel aus einer Art Styropor, Pappe oder Wachs.

Näheres unter SRS-Munition, 8 mm Knall.

Technische Daten:

Pistolen: Walther, Modell 9 Reck, Modell P6

System: Rückstoßlader *) Rückstoßlader *)

Patronenzahl: 6 Stück 7 Stück

Lauflänge: 51 mm 57 mm

Züge: 6 Züge -

Drall: rechtsdrehend -

Abzug: Single Action Single Action

Visier: Rinne / Korn Kimme / Korn

Sicherung: Hebelsicherung Hebelsicherung

Finish: brüniert brüniert

Griffschalen: Hartgummi Kunststoff

Kaliber: 6,35 mm Browning 8 mm K

metrisch: 6,35 x 15,5 mm 8 x 20 mm

Länge: 100 mm 115 mm

Höhe: 70 mm 90 mm

Breite: 20 mm 20 mm

Gewicht: 259Gramm 371 Gramm

(mit leerem Magazin)

*) mit Feder- Masseverschluss und Schlagbolzenschloss

Walther, Modell 9 / Reck, Modell P6 (2024)

FAQs

Is the Walther PK380 discontinued? ›

WALTHER PK380 REVIEW FAQ

Did Walther discontinue the PK380? Yes, Walther has discontinued the PK380.

What is the difference between the Walther Model 9 and the baby Browning? ›

The Model 9 is similar in size and function to the Baby Browning pistol which is only slightly larger. The Browning is also chambered in the . 25 ACP cartridge. During World War II, thousands of the model 9 pistols were delivered to the Wehrmacht.

What is the recall on the Walther PK380? ›

Walther has identified a condition that may exist in certain PK380 pistols which may permit a round to be discharged if the trigger is pulled, despite engagement of the manual safety. Walther has found that engagement of the manual safety may not prevent firing of a chambered round when the trigger is pulled.

Where is the Walther PPS manufactured? ›

PPS pistols manufactured by Walther in Ulm, Germany are imported to the United States through Walther Arms.

Is Walther better than Glock? ›

The Glock Killer

Both guns have been popular. The Walther has been marketed as a “Glock killer” due to its Glock-like function and appearance but offers a number of improvements. Its better trigger, improved ergonomics, and more natural grip angle have all been touted as reasons the new pistol is better than the Glock.

Why is Walther so expensive? ›

The pricing of Walther firearms typically reflects a blend of factors. These encompass the usage of high-quality materials in their construction, innovative and intricate designs, and comprehensive testing procedures undertaken to ensure reliability and precision.

What Walther did John Wick use? ›

Pistols
NameUser
TTI STI 2011 Combat MasterCharon John Wick
Walther CCPJohn Wick
Walther P38John Wick
Walther P38KLemmy
45 more rows

What does PP stand for in Walther? ›

The Walther PP (German: Polizeipistole, or police pistol) series pistols are blowback-operated semi-automatic pistols, developed by the German arms manufacturer Carl Walther GmbH Sportwaffen.

What is the most famous Walther? ›

THE WALTHER PPK: THE HISTORY BEHIND FILM'S MOST FAMOUS SPY GUN.

Does Walther have a lifetime warranty? ›

Military and Police, around the world, rely on Walther's high-quality craftsmanship and rugged durability all of which are backed by Walther's Lifetime Warranty and the industries only 30-Day Money Back Guarantee. Excellent service and superior quality will continue to be benchmarks of Walther success.

Is 380 auto lethal? ›

If you hit someone directly in the brain stem with a . 380 Auto it would be just as deadly as the 9mm Luger. For lesser strikes, it would not have the ability to incapacitate to the same degree as a 9mm Luger. The 380 and the Luger are both 9mm cartridges.

Is Walther made by Smith and Wesson? ›

In 1999, the U.S.-based Smith & Wesson company became the authorized importer for Walther Firearms. In 2012, the PW Group formed a new subsidiary, Walther Arms, Inc., located in Fort Smith, Arkansas, to take over the distribution of Walther arms in the United States.

Why was Walther PPK banned? ›

The Walther PPK, as originally manufactured, did not meet the requirements of the Gun Control Act of 1968 due to its small size and short barrel length. The act set minimum size and barrel length requirements for handguns in order to limit their concealability, and the PPK did not meet these requirements.

Who owns Walther? ›

Umarex Sportwaffen acquired Walther in 1993, and both are now part of the PW Group, a Germany-based corporation. In 1999, Walther signed an agreement with Smith & Wesson, granting exclusive rights to import its firearms into the United States.

What's better, a 380 or 9mm? ›

9mm and . 380 ACP cartridges — both popular choices for self-defense rounds — have the same diameter, but a 9mm round is longer. The . 380 ACP round is cheaper and easier to handle and conceal, while the 9mm is more powerful overall.

Is the 380 auto obsolete? ›

So, back to our original question, is the . 380 Auto obsolete? Overall, the . 380 Auto can be considered a "dated" cartridge, especially by those who have jumped on the 21st century "micro 9" band wagon.

Is the Walther PK380 a good gun? ›

The PK380's safety takes some getting used to. The PK380 is flat out fun to shoot. The gun's large frame and long sight radius, combined with a lower-powered . 380 ACP cartridge, make it easy to deliver fast and accurate shots onto the target.

Is Walther PPK discontinued? ›

The PPK is still manufactured by Walther, but the PP went out of production in 1999 and have been widely copied. The design inspired other pistols, among them the Soviet Makarov, the Hungarian FEG PA-63, the Polish P-64, the American Accu-Tek AT-380 II, and the Argentine Bersa Thunder 380.

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